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So wirken Strahlen

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Mit der Bestrahlung werden physikalische, chemische und biologische Abläufe in den Körperzellen, den kleinsten „Bausteinen“ unseres Körpers, ausgelöst. Wir sprechen von einer „Strahlenbiologischen Wirkungskette“.

In jeder Körperzelle befindet sich ein Zellkern, der als „Kommandozentrale“ entscheidet, ob und wann sich eine Zelle teilt. Im Zellkern ist die Schlüsselsubstanz für die Vererbung, die so genannte Desoxyribonukleinsäure (DNS) enthalten. Dieses DNS-Molekül ist schraubenförmig in Doppelsträngen angeordnet und enthält sämtliche Erbinformationen.

Strahlung kann die „DNS-Schraube“ in der Struktur derart verändern, dass Tumor-Zellen durch die entstehenden Doppelstrangbrüche ihre Teilungsfähigkeit verlieren. So kann sie sich nicht mehr vermehren und stirbt bestenfalls ab (programmierter Zelltod = Apoptose).

Die Hauptwirkung von Strahlentherapie ist  also die Störung oder Hemmung der Zellteilung der Tumorzellen durch Schädigung der zelleigenen DNS.

Eine einmalige Bestrahlung genügt aber meist nicht. Denn Zellen verfügen über ein „Reparatursystem“ (spezielle Enzyme), das im Falle einer DNS-Schädigung „wie eine Schere“ diese defekten Stellen ausschneidet und ersetzt. Je ausgeprägter die Reparaturfunktionen eines Gewebes sind, umso geringer ist die Strahlenempfindlichkeit.

Diese Fähigkeit zur Reparatur ist im gesunden Gewebe besser ausgeprägt als in Tumorzellen und wird durch biochemische Prozesse ermöglicht. Dieser Reparaturmechanismus benötigt jedoch eine bestimmte Zeit. Deshalb muss die gesamte Strahlendosis meist in mehrere Einzelsitzungen aufgeteilt werden.

Nach erfolgreicher Bestrahlungstherapie sterben Tumorzellen ab und werden auch von körpereigenen Zellen (unter anderem durch so genannte Fresszellen = Makrophagen) abgebaut. Dieser Prozess kann Tage, Wochen, Monate oder gelegentlich sogar Jahre in Anspruch nehmen.